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1. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 47

1874 - Erlangen : Deichert
Zweite Periode, 843—1273. I. Deutschland u. Italien. 47 Folgen der Kreuzzüge. Hebung der Macht der Kirche und der Fürsten. Aufschwung des Ritterthums, des Standes der Freien, des Handels und des geistigen Lebens. Zunahme von Genußsucht, Aberglaube und Sittenlosigkeit. §. 26. b. Die Hohenstaufen (Ghibellinen) und die Welfen (Gnelfeu). 1. Lothar von Sachsen (1125—1137) kämpft mit den 1125-1137. Staufen Friedrich von Schwaben und Konrad von Franken, Heinrich's Iv. Enkeln; gibt Sachsen seinem Schwiegersöhne, dem Welfen H ein rich dem Stolzen, Herzog von Bayern; hilft dem Papste gegen König Roger Ii. von Sicilien und empfängt Toskana (die mathildischen Güter) als päpstliches Lehen; gibt die Nordmark (1134) Albrecht dem Bären (von Askanien). 2. Hohenstaufische Kaiser, 1138 — 1254. 1138-1254. a) Konrad Iii. (1138 — 1152) ächtet Heinrich 1138-1152. den Stolzen; Bayern anleopold von Oesterreich, Sachsen an Albrecht den Bären. Konrad's Sieg über Welf Vi. bei Weinsberg (Weibertreue; 1140); er giebt jetzt Sachsen Heinrich dem Löwen, Heinrichs des Stolzen Sohn (1142); Albrecht der Bär wird als Markgraf von Brandenburg unmittelbarer Reichsfürst. (Zweiter Kreuzzug). b) Friedrich I. Barbarossa (1152 — 1190), Kon-1152-1190. rad’s Iii. Neffe, sucht das kaiserliche Ansehen in Italien wiederherzustellen, besonders gegenüber den lombardischen Städten. Sechs Züge nach Italien: 1) 1154—1156. Frie-dnch's Kaiserkrönung. Bestrafung des republikanischen Mönchs Arnold von Brescia. Rettung des

2. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 46

1874 - Erlangen : Deichert
46 §. 25-26. Mittlere Geschichte, 476-1517. obert und den Christen der Zutritt zu den H. Orten gestartet. Streit und Heimkehr der Fürsten. Richard Löwenherz von Herzog Leopold von Oesterreich und von Kaiser Heinrich Vi. bis zur Zahlung eines Lösegeldes (1194) gefangen gehalten. 1202-1204. Vierter (sog.) Kreuzzug (1202—1204). Französische Kreuzfahrer unter Graf Balduin von Flandern und Venetianer erobern Constantinopel, zunächst für Isaak Angelus gegen dessen Bruder Alerius Iii. und gründen dann daselbst das lateinische Kaiser-thum (1204), welches Michael Paläölogus von Nicäa aus (1261) wieder zerstört. Anderweitige sog. Kreuzzüge: a) der Kinder, von Südfrankreich aus (1212); b) des Königs Andreas von Ungarn gegen Damiette (bei Alerandria; 1219); c) des päpstlichen Legaten und der französischen Könige gegen die ketzerischen Waldens er und Albigenser in Südfrankreich (1209 — 1229). 1228-1229. Fünfter Kreuzzug (1228—1229). Kaiser Friedrich Ii., im Banne Gregor's Ix., schließt einen Vertrag mit Sultan Kamel, krönt sich als „König von Jerusalem". Ein Angriff der päpstlichen Söldner auf Friedrich's Erbland Sicilien nöthigt den Kaiser zur Heimkehr. 1248-1254. Sechster und siebenter Kreuzzug (1248—1254 u. 1270). — Jerusalem von den türkischen Chowares-miern erobert (1244). Ludwig Ix. der Heilige, König von Frankreich, nach der Eroberung von Damiette gefangen genommen (1248) und durch Lösegeld frei, erliegt auf einem neuen Zuge vor Tunis einer 1270. Seuche (1270). Akko und die übrigen Besitzungen der Christen in Palästina von den Mamelukken, Leib-1291. Wächtern des ägyptischen Sultans, erobert (1291).

3. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 95

1827 - Erlangen : Heyder
Hab es dach wenige, die es zu übersehen vermerken. Dabei wurdeu die Geistlichen durch Vermächtnisse, Schenkungen, und dadurch, daß der Besitz in der tob- ten Hand nicht theilbar oder vererblich war, sondern nur vermehrt werden konnte, immer.reicher (aber frei- lich nicht in gleichem Maaße -frömmer). Die Mönche bekamen im Üteu Jahrhundert von Benedict von Nursia, eine sogenannte Regel, (Benedictiner) nach welcher sie Zusammenleben mußten; und eben ihre Abgeschlossenheit von der Writ/ihre Ehelosigkeit, verliehen ihnen groß- ßes Ansehen, so wie sie auch damals noch um Urbar- machung großer Länderstrechen, und selbst um die Wis- senschaften und Künste unverkennbare Verdienste hatten. Die Patriarchen von Rom, denen Noms Weltherrschaft noch im Gedachlniß war, hatten schon seit der Verle- gung des Kaisersitzes sich immer unabhängiger zu machen gesucht, und wenn sie sich seit Gregor den^ Großen 5y5 auch Knecht der Knechte Gottes nannten, so such- ten sie sich doch das höchste kirchliche Ansehen zu ver- schaffen. Vorzüglich unterstützte sie dabei ihre Freund- schaft mit den fränkischen Majprdomrn, die sie gegen die Langobarden unterstützten, und ihnen bedeutende Gebiete Italiens schenkten, wodurch sie die erste welt- liche Macht erhielten, und um diese Zeit .auch dey Namen oder Papst annahmen. Auch daß Pipin zur bessern Gründung seiner Königswürde, bei dem Papste angrsragt hatte, und von diesem nachher gesalbt worden war, wurde von den Päpsten bald zu neuen Ansprüchen benutzt. Aber die eigentliche Ausbildung der Kirchen Herrschaft oder H i e r a r ch i e gehört erst der fol- genden Zeit an. Neben der Hierarchie zieht sich aber auch als zwei- ter Hebel des ganzen Mittelalters das sogenannte Lehn wesen (Feudalsystem) hin. Aus freiwilligem An- schließen an mächtige und tapfere -Männer zu kriegeri- schen Unternehmungen (den sogenannten Gefolgen oder Gesellenschaften), wofür Waffeü und ein Theil der Beute zum Ersatz gegeben wurden, entstand bald bei Eroberungen ganzer Länder, ein Verleihen von Lände- reien, außer dem allgemeinen Ervberungsantheil, an diejenigen, welche die Anführer noch durch engere

4. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 115

1827 - Erlangen : Heyder
Unted diesem Namen verstand man aber nicht blos abweichende Begriffe von dem Lehrkanon der Kirche, sondern auch jeden Zweifel an der Macht der Papste und der Kirche, uttb bald auch jeden Versuch, Irrthü- mer und Gebrechen abzuschaden. Nun hatte sich aber, gerade je anmaßender die Papste nach Gregor Vii., eiir Alexander Iii., Ii^iocenz Iii., Iv, Gregor Ix. und andere geworden waren, ihnen immer mehr damit un- zufriedene Männer widersetzt, wie Arnold von Brescia, der Schüler des großen Abälard, oder wie die Katharer, Waldenser (von Petrus Waldus zu Lyon), die Albigen« ser im südlichen Frankreich, gegen welche bald ein förm- licher Kreuzzug gepredigt und mit Feuer und Schwert verfahren wurde/— Es entwickelte sich noch in dieser durch die Kreuzzüge auch geistig aufgeregten Zeit die Nationalpoesie der westeuropäischen Völker, besonders in Spanien, im südlichen Frankreich, wo die provenga- Irschen Troubadours, in Deutschland, wo die Minne- oder Licbessanger (auch schwäbische Dichter genannt) nicht wenig berühmt wurden. Selbst Fürsten und Kais ser schämten sich nicht, zu ihnen zu gehören, und wie sie meist Nitterthum, Liebe, Ehre, Religion befangen, gaben sie vereint mit den Kreuzzügen dem Nitterthume selbst eine höhere Weihe; der Ritter mußte bald beim Ritterschläge (früher war es ein förmlicher Probekampf vor der Aufnahme) geloben, Religion und Tugend zu ehren und zu schützen, und nur ehrlichen Kampf zu führen; und die Turniere (die olympischen Spiele des Mittelalters) sollten eigentlich nicht nur auf ebenbür- tige, sondern auch auf unbescholtene Ritter sehen. Auch mußten wohl solchemittel einwirken, um den rohen Nausgeist des Adels zu bändigen; denn die Herr- scher waren bet der neuen erst sich bildenden Rechts- und Gerichtsverfassung selten im Stande, die oft ge- botenen Land - und Gottesfrieden aufrecht zu erhalten. Mancher trotzte jeder weltlichen und geistlichen Strafe, und wurde der Teufel einer ganzen Gegend. Da bil- deten sich in Deutschland, wo das Fausirecht am schwer- sten zu bezwingen war, weil statt Eines fast 500 Lan- degherrn und Gebiete waren, eine Art Gerichte, die durch ihr heimliches Walten und durch die vergrößernde 8 *

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 123

1827 - Erlangen : Heyder
123 Anjou gefolgt. Scklechre und drückende Negierungen v-ranlaßten, das; das Volk sich Frecheusbrtefe erzwang, und eine Volksvertretung (Parlament), welche, wie mangelhaft sie war, doch der Könige Willkür schwäch- te, und dem Volke größeres Selbstvertrauen verlieh. Auf die Kampfe mit Frankreich folgten bald innere; indem zwei große Hauser, Pork und Lancaster (die weiße und die rolhe Rose) l453 sich über den Besitz der Krone blutig stritten. Eine Herrath Heinrichs Vii. (1485— 150t)) beendete den schweren Streit. 3n ^'W Schottland herrschte seit 1371 das Haus Stuart, das unglücklichste, was je regiert hat. Zerstückelter als nie erscheint Italien. Neapel und Sicilien, der Hohenstaufen Crbland, schmachtete unter Karls von Anjou Drucke. Nur in Sicilien ge- lang es, die französische Herrschaft mit der Aragoni- schen zu vertauschen, indem man plötzlich (Ostern 1282) über die Franzosen auf der Insel herfiel (sictlianische Vesper), und sie erschlug. Neapel aber kam nach viel- fachem Herrscherwechsel erst um 1458 an Aragonien. — 7c Im Kirchenstaate war Nom endlich von den kai- serlichen Statthaltern durch die Papste befreit, ein Car- dinalcollegium und (1300) von Bontfaz das große Ju- beljahr mit dem allgemeinen Ablaß eingeführt worden, den sich gegen 200000 Pilger holten, und so reiche Gaben zurückließen, daß 2 Priester wochenlang be- schäftigt waren, sie vom Altar herabzunehmen. Desto mehr empfanden die faulen Römer die Abwesenheit der Päpste in Frankreich zu Avignon. Die großen Adels- geschlechter der Colonna und Ursini bekämpften sich; ja es warf sich sogar. (1z47) ein L7o,tarius Cola dt Rien- ^nach Vertreibung des Adels zum Ritter vom heilt» gen Geist, Befreier der Stadt, Eiferer für das Wohl Italiens und Tribunus Augustus auf, indem der tolle Schwindler mit der republtcanischen Form Rom auch die Größe der alten Zeit wiedcrgeben wollte. Endlich fiel er durch das Volk selbst, das zur Besonnenheit zurückgekommen war. — Im obern Italien stritten sich fast in jeder einzelnen Stadt noch die Welfen und Ghibelltnen herum, die man endlich gar von zwei Brüdern, Welf und Gtbel, ableitete. Aber bald wuß«

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 90

1827 - Erlangen : Heyder
Streitigkeiten über die doppelten Naturen, Personen, Willen u. f. w. in Christa eine Menge Lehren zu. Tage brachten, deren zu genaue Untersuchung glücklicherweise der einfach fromme Christ zu seinem Heile nicht bedarf. Außerdem führten für schwache Regenten wohl auch Weiber, Verschnittene, Mönche die Negierung. Die benachbarten drohenden Völker, wie Bulgaren, Perser, Hunnen, wußte man durch Tribute zu beschwichtigen, und als die Araber Consiantinopet selbst belagerten, schleuderte man gegen ste das auch unter dem Wasser brennende, unverlöschliche griechische Feuer. Unter vie- len Kaisern zeichnet sich Iustinian I..aus (521 —505), der nicht allein Italien wieder eroberte, sondern auch für sein Reich ein nach ihm benanntes Gesetzbuch aus ältern Duellen und neuern Edicten Zusammentragen ließ (Codex Justin ia ja eus), welches noch jetzt viel Anse- hen genießt. Mit allen feinen Verdiensten aber um die Rechtswissenschaft konnte er die Parteien der Grü- nen und Blauen (die von der Rennbahn sich bald über Stadt und Hof verbreiteten, und Hof- und Volks- faction wurden) nicht unterdrücken. Mit den philo- sophischen Schulen zu Athen gieng dies freilich leich- ter! Im 6ten Jahrhundert brach der sogenannte Bil- derstreit in Eonßantinopel aus, indem einige christliche Kaiser die Bilder aus den Kirchen entfernten, die frei- lich ganz irrig angebetet wurden. War auch die Ab- sicht gut, so wurde doch der Streit darüber sehr heftig, und der Bischof von Rom, der längst auf eine gute Gelegenheit gewartet hatte, von den Kaisern Coustan- tinopets sich ganz los zu machen, erklärte sich für die Bilder, schloß sich an die fränkischen Majordomen an, und riß sich von Byzanz los. Auch über den Rang neben dem Patriarchen von Constantinepel, wie über die Lehre des Ausganges des heiligen Geistes vom Va- ter und Sohn zugleich (nach römischer) und vom Va- ter allein (nach griechischer Meinung) war man irr Streit gerathen. Ströme Blutes fioffen über jenen Bildersireit, der endlich doch zurückgenommen werden mnßte, so wie auch das weife Unternehmen, das Mönch- thumc'aufzuhehen, scheiterte. Doch gehörten gerade Leo Isaurirr, und Consilntin V., nnter devev

7. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 154

1827 - Erlangen : Heyder
Mai 1ö10) getroffen hätte. Ludwig Xiii., fein Sohn, folgte bis 1643, für den feit 1ö24 der große Cardi- nalministep Richelieu das Staatsruder führte. Wenn dieser auch die Hugenotten unterdrückte, so blieb er doch der Politik Heinrichs g e g e n Oesireich und Spa- nien getreu, und unterstützte im dreißigjährigen Kriege die deutschen Protestanten. Wie nach Spanien und Portugal, war auch nach Italien, Rußland und die Türkei die Reformation nicht eingedrunqen, während sie in Polen und Ungarn wenigstens einzelne Anhänger zahlte, und Preußen sie ganz angenommen hatte. In Italien fühlte Nom die Folgen der Reformation in den so sehr verminder- ten Geldzuflüssen aus dem übrigen Europa am meisten. Selbst nicht einmal seinem verbesserten Calender könnt» Gregor Xiii., 1532, Annahme von Seite der Prote, stauten verschaffen, daher diese noch lange um 10—12 Tage, wie noch heut die Russen, hinter den Katholiken und der wahren Zeit zurückblieben. Doch gelang es den Päpsten, ihren Kirchenstaat mit Bologna, Ancona, Ravenna und Ferrara zu vergrößern. Neapel und Stcilien schmachtete unter dem Drucke spanischer Vice- könige, der. viele Empörungen erzeigte, unter denen die des Fischhändlers Thomas Aniello (1647) sehr be- deutend war, wenn gleich Masaniello endlich von sei- nem eigenen Haufen erschlagen wurde. Mailand war aus den Händen der Visconti in die der Sforza ge- kommen, diesen aber durch Ludwig Moro (mit der Maulbeere) wieder entrissen worden, der einen mäch, tigen Kampf über Neapel und Mailand zwischen Deutschland, Frankreich, Spanien und Venedig ent- zündete, und endlich sein Mailand zugleich mit seiner Freiheit verlor. Später gab Karl V. es seinem Sohne Philipp. Venedig nach Verlust des Hauptzwischen- handels mit Ostindien, und bei der gefährlichen Nach- barschaft der Türken, sank immer mehr in drückender Aristokratie zusammen, während Genua in seinem Doge Andreas Doria nicht blos den größten Admiral jener Zeit, sondern auch einen weisen Gesetzgeber hatte; doch wäre Genuas aristokratische Verfassung bald ein Opfer einer Gegenrevolution des Fieöko, Grasen von

8. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 103

1827 - Erlangen : Heyder
lss 1 Sitte, daß jeder neue König der Deutschen wegen jener beiden Kronen einen sogenannten Römerzug that; wom t leider auch großes Unqlück über Deutschland kam, indem die Italtäner selbst sich oft widersetzten, und die Papste über ihre und der Kaiser Rechte, mit den letztern in heftige Händel gerielhen, und allmäh- lig behaupteten, die Kaiserkrone nach Gutdünken ver- geben zu können; während die deutschen Könige sie als ihnen gebührend ansprachen, und überhaupt auch dal Recht, Päpste ein - und abzusetzen, als erste weltliche Fürsten der Christenheit und Beschützer der Stadt Rom zu h-ben meinten, auch oft genug übten. Daher hatten schon die folgenden beiden Ottonen blutige Kämpfe in Italien zu bestehen, und fanden auch ihren Tod daselbst. Ihr Nachfolger, Heinrich Ii., der Stif- ter des Bisthums Bamberg, holte sich wenigstens dort durch einen Sprung durchs Fenster ein lahmes Bein. < Die Salische und Fränkische Dynastie, die nun den Thron bestieg, zählte mehrere sehr unternehmende Fürsten, aber auch einen sehr unglücklichen König, Heinrich Iv. i056 — 1106, der in der Jugend durch Schmeichler völlig verdorben, die Deutschen, be- sonders die Sachsen, sehr drückte, worüber diese und die Thüringer zu den Waffen griffen, ihn mehrmals schlugen, und sogar mit Hülfe anderer unzufriedener Fürsten ihm einen Gegenkönig im Herzog Rudolf von Schwaben, und später in Hermann von Luxemburg (dem sogenannten Knoblochskönige), aufstellten. Sie verklagten auch den König Heinrich beim Papste; und zum Unglücke für ihn bekleidete eben Gregor Vii. die päpstliche Würde, der, obgleich nur ein Zimmer- mannssohn von Savona seiner Geburt nach, keinen geringern Plan hatte, als nicht nur die Kirche völlig von dem Staate loszureißen, sondern auch die päpst- liche Macht zur höchsten auf Erden, zur Schiedsrich- terin aller Könige und Fürsten zu machen. Dazu sollten erstlich alle Geistliche unverehligt bleiben, um nicht der Kinder wegen vom Staate abzuhängen und das Kirchenvermög-n zu zertheilen, sodann sollte auch kein Geistlicher mehr durch die Lehen seiner Kirche unter der weltlichen Macht stehen; keine Stelle mehr

9. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 104

1827 - Erlangen : Heyder
104 erkaufen können. Wie bei dem goldenen Reichsapfel die Weltkugel sinnvoll unter dem Kreuze, wie der Mond unter der Sonne stehe, solle fortan der Staat unter der Kirche und ihrem Oberhaupte stehen. Alle Rei- che der Welt feien Lehen deö Papstes, und kein Fürst, Kaiser und König könne ohne seine Einwilligung ge- wählt werden! Damit hatte die Hierarchie ihren Gipse! erreicht; allein nur Schade, daß die Kaiser und Könige der Erde anderer Meinung waren, und meistens behaupteten, der Papst sei nur Geistlicher, nicht Weltbeherrscher; sei zwar Vorstand der christli- chen Gemeinde und Statthalter Christi <*uf Erden, aber auch Christi'reich sei nicht von dieser Welt gewesen. Gregor nah>n die Klagen der Sachsen wohlgefäl- lig auf, und that endlich Heinrich, der ihn abzusetzen ge- wagt, in den Bann. Sofort sollte nun niemand mit ihm mehr Gemeinschaft haben, keiner ihm gehorchen. Hatte nun Heinrich seiner Unterthanen Liebe besessen: so würde er nicht demüthig nach Italien gepilgert sein, und mrt dreitägiger Buße im Schloßhof von Canossa, wo sich Gregor eben aufhielc, die Lossprechung vom Banne hoben erbetteln dürfen. Diese wurde ihm zwar endlich zu Theil, aber noch sollte er nicht vor des Papstes eigner Untersuchung der Sache, wieder regieren. Das schien zu arg. Heinrich eilte nach Deutschland, fand Anhang und erschlug den Gegenkönia, söhnte sich mit manchem andern Gegner aus, und würde ohne den Papst aufs Reine gekommen sein, wenn nicht sein eig- ner Sohn sich gegen ihn empört, den Vater endlich gefangen genommen, und zur Entsagung der Krone gezwungen hatte. Der furchtbare Bann ließ selbst im Tode nicht von ihm ab; denn 5 Jahre blieb die kai- serliche Leiche zu Speier unbeerdigt, bis endlich der Bann aufgehoben, und ihr Ruhe in geweihter Erde wurde, (im.) Durch solche glückliche Experimente konnte freilich die päpstliche Macht nur gewinnen. Dazu trugen fer- ner noch die Sammlungen der Canones, der päpstli- chen Edikte (Decretalen, wahre und untergeschobene), tim zahlreichen Mönche, die Reichchümec und das

10. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 117

1827 - Erlangen : Heyder
117 11q7ï Philipp — 1208; Friedrich Ii. — 1250 ; Konrad Iv. — 1254. Aber ein dreifacher, freilich oft zusammenfallender Kampf zog sich fast durch alle diese Regierungen hindurch; erstlich mit dem großen, und uralten Hause der Welfen aus Schwaben; dann mit den Städten Ober-Italiens, deren Mehrzahl mit Mai- land an der Spitze im Gefühle ihrer Stärke von kaiser- licher Macht unabhängig sein wollte; und endlich mit den Päpsten. Wie die Hohenstaufen den Herzogsstuhl von Schwaben, und bald auch von Franken inne hatten, fo herrschten die Welfen erst in Baiern, und seitdem Lo- thar Ii. Kaiser geworden, auch in Sachsen. Sic grün- deten auf ihre Macht den Anspruch an die deutsche Krone, welche ihnen aber die schlauern Hohenstaufen aus den Händen zu winden wußten, und gegen die ^ Widerspenstigen mit Schwert und Acht verfuhren. So verlor Heinrich der Stolze scine Herzogthümcr Sachsen und Baiern, aber sein nachher so berühmter Sohn, Heinrich der Löwe, erhielt sich Sachsen durch seiner Unterthanen Treue, und Baiern gab ihm der Kaiser Friedrich I. endlich wieder. Als aber Heinrich der Löwe, der sich in Pommern und Meklenburg, wo Slaven sa- ßen, ein freietgenes Reich zu schaffen suchte, und, we- gen seiner Macht nicht ungehaßt und unbeneidet, über alle Fürsten Deutschlands gefährlich emporragte, seinem Kaiser einen fünften Zug gegen die Lombardenstädte mttzumachen verweigerte, sich selbst durch einen Fußsall des Kaisers, seines Lehnsherrn, nicht erweichen ließ, und Friedrich nun, 1176, am Comersee geschlagen wurde: erwachten alle Feinde Heinrichs, und erklärten, der Kaiser an der Spitze, den Herzog in die Acht,und seiner Lehn verlustig. Seit dieser Zeit herrschte das Haus Wittelsbach in Baiern. Nur Braunschweig und Lünebutg, Heinrichs Erbländer blieben ihm, deren spätere Fürsten seit 1714 auf Englands Thron gestiegen sind, wo, wie in Braunschwetg, noch heute Welsen herr- schen. An Friedrichs I. Kämpfen mit den Lombarden hatte ein von ihm nicht anerkannter Papst Alexander Iii. großen Anthril; und die Politik der Päpste blieb es nun, es meist mit den Lombarden und den Welsen gegen die Hohenstaufen (oder Waiblingen, Ghibelline»)
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